Der Physikkurs 12/13 ging am 14. Juni 2011 auf Exkursion zum Atomkraftwerk Krümmel und in die Airbuswerke.
Abfahrt : 05.55 Uhr Hauptbahnhof. Wir waren alle pünktlich und noch vier Stunden vom Kernkraftwerk entfernt. Angekommen sind wir schließlich kurz vor 10.00 Uhr nach einer recht langwierigen Fahrt und der Nutzung aller erdenklichen öffentlichen Verkehrsmittel, inklusive Taxi. Unsere Führung begann mit einer Vorlesung, in der uns zunächst die wichtigsten Fakten über Krümmel berichtet wurden. Seit zwei Jahren ist das Werk schon stillgelegt und es sollte uns keine Gefahr der Kontaminierung – Nicht Verstrahlung – drohen.
Gestärkt mit reichlich Keksen und Kaffee wurde es dann ernst! Wir gingen ins Atomkraftwerk wir, doch zunächst wurden wir erst einmal gründlich durchgecheckt. Unsere Daten wurden aufgenommen, das heißt der Ausweis, welchen Herr Schwandt schon vor zwei Monaten mit Nummern angeben musste, wurde kontrolliert. Danach wurden Fotos gemacht und zum Erschrecken der Mädels hieß es, dass wir gewogen werden mussten. Das wurden wir auch ( es wurde aber nicht angezeigt puh) in einem recht witzigen Gerät.
Dies war ein Teil, welches den Grad der Kontamination feststellt. Wie das genau funktioniert, ist mir nicht schlüssig, aber die Jungs hat es gefreut, dass eine nette nun ja recht elektronische Frauenstimme stetig dazu aufgefordert hat,, näher zu kommen. Praktisch stand man vor einer Wand mit den Füßen und jeweils einer Hand auf zwei Kontakten. Am Ende lautete die Diagnose: „Keine Kontamination! Danke“
Als wir dann endlich im Kraftwerk waren, was bei 12 Leuten eine Weile gedauert hat, gab es erst einmal reichlich und gut Mittag. Dann ging es endlich los, dachten wir! Nein die nächsten Kontrollen standen an: wieder auf Kontamination prüfen, Überschuhe anziehen, Kleidung wechseln, damit die eigene nicht kontaminiert werden kann. Wir sahen alle echt zum Schreien aus!!
Dann wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und die Führung begann. Es ist enorm, wie viel Technik in einem einzigen Gebäude stehen und welche geringe Uranmenge eine Großstadt versorgen kann. Das Kraftwerk ist in den letzten zwei Jahren für 498000€ total modernisiert und erneuert worden. Als wir nach der Aussage: „Wenn Euch kontaminiertes Wasser auf den Kopf tropft, habt Ihr ein Problem“ , unter den Brennstäben des Reaktors standen, wurden uns die Knie etwas weich. Auch direkt über dem Abklingbecken mit ca 250 strahlenden und hochradioktiven Brennstäben zu stehen, welche nur durch 4 Meter Wasser von uns getrennt lagerten, löste nicht unbedingt wohlige Gefühle aus. Nach der Führung ging es zu den 4 Kontrollen, welche uns wieder auf Kontaminierung testeten. Auch unsere Dosimeter, welche die Menge der aufgenommenen Strahlung angeben, wurden ausgewertet.
Ergebnis 0,001 Mikrosievert. Zum Vergleich: Bei einem Flug über das Mittelmeer werden Werte um ca. 0,005 Mikrosievert erreicht.
Danach ging es endlich in die Jugendherberge, denn wir waren alle geschafft von den doch recht weiten Laufwegen in so einem Kernkraftwerk. Dort angekommen, wurden gleich die Betten bezogen und sich um das Abendbrot gekümmert. Nächster Morgen: Abfahrt 10Uhr ZOB Geesthacht
Nach einer recht kurzen Nacht und einer ausführlichen Erkundung der Hamburger Innenstadt, ging es am nächsten Morgen in die Airbus-Werke Hamburg-Finkenwerder. Uns schien es, als seien die Wege länger als in Berlin. Um 12.00 Uhr waren wir da und um 12.30 Uhr begann unsere Führung. Wir waren alle professionell verkabelt, damit wir unseren Gruppenleiter auch in lauten Hallen verstehen konnten.
Das Gebiet umfasst mehrere 100 Hektar und es arbeiten dort 16000 Menschen, organisiert wie in einem BienenstockEigens für Mitarbeiter sind riesige Parkplätze angelegt worden und es fahren werkseigene Buslinien im 10-Minuten Abstand vob A nach B. In der ersten Halle wurden die ersten beiden Teile verbunden. In der zweiten beide Hälften. Schließlich kommt die Innenausstattung, dann die Flügel, das Fahrwerk und die Lackierung. So wird jeden Tag ein Airbus fertig und ausgeliefert. Vorbestellungen gibt es bis 2019.
Es werden in Hamburg, die Airbisreihe A318, A319 und A320 sowie der A 380 gebaut. Der Kunde kann seine individuellen Wünsche angeben und das Flugzeug variiert somit nur in seiner Länge und Platzanzahl. Für die Flugzeuge wird mittlerweile auch Kohlefaser verwendet, um sie leichter zu machen und den Kerosinverbrauch zu senken, denn auf einen Fahrgast kommen etwa 2,9 Liter Kerosin pro 100 Kilometer. Dies kann aber von den Möglichkeiten, die der neue Airbus 380 bietet, zunichte gemacht werden. Wird nicht die Maximalsitzanzahl von ca. 850 gewählt, können gegebenenfalls Einkaufsstraßen, Duschen, eine Bar, ein Pool etc. ergänzt werden. Der Spaß ohne Schnickschnack kostet geschlagene 300 Millionen Euro und Herr Schwandt konnte nur schwer widerstehen, bei dem Schnäppchen zuzugreifen. Am Ende der sehr interessanten, aber auch anstrengenden Führung, kam das eigentliche Highlight. Wir standen ca. 200m von einer startenden Beluga entfernt. Das sind Transportflugzeuge, von denen es nur 5 gibt und welche nur für Airbus fliegen, um Teile zu transportieren. Die Maschinen sehen total witzig aus, da sie über dem Cockpit den Ladebereich haben.
Danach ging es noch einmal in die Stadt, denn wir hatten noch drei Stunden, bis der Zug kam. Die haben wir bei McDonalds verbracht, da wir alle recht geschafft waren. Die Rückfahrt wurde größtenteils schlafend verbracht (das war auf der Hinfahrt nicht möglich, da wir dort einen Ersatz-ICE hatten, sodass die Hälfte auf dem Gang sitzen musste).
Ankunft 20.40 Berlin Hauptbahnhof.
Alles in allem kann man sagen, dass es eine sehr gelungene und interessante Kursfahrt war. Wir bedanken uns alle sehr herzlich bei Herrn Schwandt, der uns diese Fahrt ermöglicht hat!!! Danke!
Wir hoffen, das diese Tradition auch weiterhin und trotz der Abschaltung von Krümmel stattfinden kann.
Isabelle Fitkau,Saskia Ganseko,Dennis Frost, Lars Walden, Max frauscher, Rico Bergemann, MarKus Meißner, Paul Senf, Karoline Koppehel und Annelie Marx bedanken sich für die tollen Erfahrungen!
Bericht: Karoline Koppehel, Annelie Marx