Am Donnerstag, dem 13.09.2012, nahmen wir, die Schülerklasse 9c der Flatow-Oberschule, zusammen mit anderen Schilem der Jahrgangsstufe 10, unserer Schulleiterin Frau Gießler, unserer Klassenlehrerin Frau Schumacher und den Lehrer Hern Brandau und Hern Goerke an der Verlegung und Enthüllung der Stolpersteine für die Namensgeber der Flatow-Oberschule – Gustav Felix und Alfred Flatow – in der Landshuter Straße 33 in Schöneberg und in der Schlüterstraße 49 in Charlottenburg teil. Als Gäste waren ebenfalls anwesend der DTB-Präsident Rainer Brechtken, der Journalist und Buchautor Volker Kluge, Dr. Höfer (Direktor der Deutschen olympischen Akademie), Prof. Manfred Lämmer, Vertreter der israelischen Botschaft, Journalisten, Anwohner und interessierte Passanten. Ganz besonders erfreut hat uns der Besuch der Enkelin von Felix Flatow – Stephanie Flatow, die extra aus Rotterdam angereist war.
Verlegung und Enthüllung der Stolpersteine für Gustav Felix und Alfred Flatow
Es war interessant zuzusehen, wie die Stolpersteine verlegt werden und wie eine solche Ehrung vonstattengeht.
Eingerahmt durch Musik, Reden und lyrische Texte, die von uns Schüler vorgetragen wurden, ergab sich eine andächtige, feierliche Stimmung. Nach der Verlegung und Enthüllung der Steine legten wir weiße Blumen nieder. Die Redner stellten die beiden Persönlichkeiten Alfred und Felix dem Publikum vor und verwiesen auf ihre großen Erfolge als Mitglieder der Turnriege in der deutschen Mannschaft, die an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit teilnahm. Gleichzeitig aber erinnerten sie an die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland, in der besonders jüdische Bürger verfolgt und getötet wurden. Dieses Schicksal ereilte leider auch die Mitglieder der Familien der Flatows.
Obwohl Olympiasieger für Deutschland galten sie nun als Aussätzige, „Untermenschen“.
Sie wurden als Feinde verfolgt und Alfred und Felix Flatow starben beide völlig entkräftet und ausgehungert im KZ Theresienstadt. Nachdem die Stolpersteine für Gustav Felix Flatow, seine Frau Margarete und seine Kinder Stefan und Amalia enthüllt worden waren, sprach Stephanie Flatow zu uns. Es war eine sehr emotionale Rede für alle Beteiligten. Sie bedankte sich bei uns für unser Engagement an diesem Projekt und war sichtlich gerührt, dass durch die Stolpersteine den Mitgliedern ihrer Familie ein würdiges Andenken beschert wurde. Sie wünschte uns allen, dass es nie wieder eine Zeit geben soll, in der Menschen verfolgt und getötet werden. Außerdem wünschte sie uns Glück und alles Gute für den schulischen, aber auch sportlichen Werde-gang.
Wir fanden diese Verlegung sehr interessant, weil man so etwas nicht jeden Tag erleben darf und die Veranstaltung über die Flatow-Familie war sehr informativ. Im Ganzen war es ein interessanter und emotionaler Tag, aufregend und lehrreich. Der Tag war für uns Schüler etwas ganz Neues und erlebnisreich.
Wir fanden es interessant, Teilnehmer der Stolpersteinverlegung für die Namensgeber unserer Schule zu sein. Ebenfalls war es für uns eine Ehre, dem letzten noch lebenden Mitglied der Flatow-Familie, Frau Stephanie Flatow, die Hand zu geben und „Danke!“ zu sagen. Am meisten beeindruckte uns der Vortrag von Stephanie Flatow, weil dieser uns sehr emotional rührte. Sie hat sich mit ihrer Rede bei uns und bei den Mithelfenden recht herzlich bedankt und wünschte uns sehr viel Glück und Erfolg in unserem weiteren Leben.
Uns hat die Stolpersteinverlegung und Enthüllung der Steine sehr berührt. Wir sind stolz darauf, dass wir daran mitwirken konnten und tolle Namensgeber unserer Schule haben. Nach dieser Exkursion wurde uns klar, wer die Flatows überhaupt waren und was sie vollbracht hatten.
Fotos: Brandau/Goerke Texte: Schüler*innen der Klasse 10