Als wir uns am ersten Tag trafen, im Konferenzraum der Schule, waren wir noch sehr ahnungslos. Am Ende dieser Veranstaltung wussten wir mehr und nach dem 2. Tag waren wir dem Expertenstatus doch um einiges näher gekommen.
Wir lernten nicht nur Rudolf Mosse, sondern durch ihn auch einen wichtigen Teil der Geschichte der Juden Berlins im Kaiserreich und der Weimarer Republik kennen.
Mosse kommt aus einer äußerst erfolgreichen und bekannten Familie, sein Cousin Theodor Wolf war ein bekannter Publizist, sein Onkel Albert Mosse war ein bekannter Verfassungsrechtler und Rudolf Mosse selbst gründete den erfolgreichen Mosse-Verlag, der z.B. das Berliner Tageblatt, die Berliner Morgen-Zeitung oder die Berliner Volkszeitung herausbrachte.
Einen Tag lang hatten wir uns „schlau“ gemacht, und weil Weltanschauung, um die es auch bei Mosse geht, v.a. durch das Anschauen der Welt entsteht, machten wir uns am 2. Tag auf, die Spuren Mosses in Berlin zu suchen. Wir begannen am Mosse-Palais in der Friedrichstraße, sahen das Verlagshaus des Verlages im Zeitungsviertel und so mancher von uns kam an Ecken, die er – obwohl Berliner – noch nie zuvor gesehen hatte. Kleine Vorträge, die am Vortag erarbeitet worden waren, begleiteten diesen Weg, welcher uns schließlich nach Wilmersdorf führte, wo die Mosses einen Stift, ein interkonfessionelles Waisenhaus, errichteten, das heute leider anders genutzt wird, weshalb wir leider – angesichts des weiten Weges nach Wilmersdorf – nicht hineindurften.
Alles in allem haben uns diese zwei Tage nicht nur bis nach Wilmersdorf gebracht, sondern auch zu neuen Erkenntnissen und Einsichten über diese Stadt, ihre Geschichte und besondere Menschen, die wie wir Berliner waren.
Schüler des Jahrgangs Q2 und M. Chiari, Juni 2012