Von unseren Olympioniken, die in diesem Sommer in Tokio um Medaillen kämpfen, haben wir euch bereits erzählt. Heute gibt’s mal wieder Neuigkeiten von unserem Tom Gränitz, der zwar nicht in Japan auf dem Wasser unterwegs ist, dafür aber zurzeit in Ratzeburg und bald in Tschechien mit der U23-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft. Doch bis es soweit ist, heißt es erst einmal für Tom und Co.: „Inselleben“.
Für insgesamt fünf Wochen ist Tom jetzt mit der U23-Natio in Ratzeburg quartiert. Trainingslager mit dem Doppelvierer. Oder wie es beim Rudern heißt: Unmittelbare Wettkampfvorbereitung, kurz UWV. Und ja, richtig gelesen: Diese UWV dauert fünf Wochen. Tom verrät: „Klar, das ist schon lang. Aber wir haben bei der Weltmeisterschaft viel vor und hier in Ratzeburg ist so etwas wie eine Ruder-Akademie. Hier haben wir gute Bedingungen, um uns optimal auf die WM vorzubereiten.“ Ohne große Ablenkungen. Denn in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt ist außer dem Ruder-Lager nicht wirklich viel los. „Wir leben hier wirklich wie in einer Blase – oder wie auf einer abgeschotteten Insel. Wir haben kaum physischen Kontakt zur Außenwelt, leben hier unter uns und müssen uns alle drei Tage auf Corona testen lassen“, erklärt er.
Das ist nicht immer ganz so super, gehört aber dazu auf dem Weg zum großen Ziel: Die U23-Weltmeisterschaft vom 8. bis 11. Juli in Ra?ice u Št?tí (Tschechien). Besonders für Tom, der zwar schon viele Deutsche-Meister-Titel geholt hat, ist es aber ein echtes Highlight seiner bisherigen Laufbahn. Der 18-Jährige: „Im letzten Jahr fiel die EM aufgrund von Corona aus. Die WM jetzt findet zum Glück statt und ich bin als jüngster Athlet in der U23-Natio dabei – ich freue mich einfach riesig darauf.“
Deshalb nimmt er die fünf Wochen in der Blase auch gern auf sich. Außerdem, wenn wir ehrlich sind, so ganz fünf Wochen sind es gar nicht. Kommende Woche geht’s für Tom und die U23-Bundesauswahl für ein paar Tage nach Essen zur Deutschen Meisterschaft (24. bis 27. Juni). „Da geht’s ja immerhin auch um etwas“, lacht er und meint: „Wer nennt sich denn nicht gern Deutscher Meister?“ Eben.
Doch vor Essen und im Juli Tschechien, ging es am vergangenen Freitag auch noch ein mal ganz kurz in die Heimat. Berlin, Birkenstraße 11, Flatow-Oberschule: Die Zeugnis-Ausgabe unseres aktuellen Abi-Jahrgangs. Da durfte Tom natürlich nicht fehlen. Und für ein paar Stunden durfte er da aus der Ruder-Blase heraus, bevor es Samstag schon wieder zurück nach Ratzeburg ging. Alles für das ganz große WM-Ziel.