Bisher gab es noch nie eine Kanu-WM mit dieser großen Anzahl an Teilnehmenden ( 2200 aus 92 Nationen) und noch nie haben sich so viele Fernsehstationen mit Live-Übertragungen für eine Kanu-WM interessiert.

Die wichtigste sportliche Aufgabe bestand darin, soviel als möglich von den zu vergebenden Quotenplätzen für die Olympischen Spiele 2024 zu sichern. Von den 18 möglichen Plätzen, konnten 17 bereits jetzt gesichert werden.



Das Publikum vor Ort hat alles gegeben um die Sportler zu unterstützen und Tim Hecker hatte sogar einen eigenen Fanclub vor Ort mit vielen Flatowianern auch anderer Sportarten. Von der sagenhaften Stimmung vor Ort angepeitscht, gaben die Athletinnen und Athleten alles und sind für ihre Mühen auch belohnt worden.

Bildquelle: Frau Gießler, privat



Allen voran steht die Goldmedaille von Tim Hecker im C2 (Abitur 2017) über die olympische Distanz von 500m mit seinem Partner Peter Kretschmer (SCDHFK Leipzig). Das die Jungs etwas können war allen im Vorfeld klar, aber das sie das gesamte Feld rocken, daran hat wohl vorher kaum jemand geglaubt.
Nur kurz nach diesem super Erfolg krönte Lena Röhlings (Abitur 2022) im Zweier Mix Kajak über die 500m zusammen mit Jacob Schopf (Abitur 2018) ihre Leistung und holte ihre erste WM Goldmedaille. In dem wichtigen K4 Rennen der Damen auf 500m konnte Lena, zusammen mit ihren Mitstreiterinnen den so wichtigen Quotenplatz für Paris erreichen. Im K4 der Herren auf 500m holte sich Jacob Schopf am Vortag bereits seine erste Goldmedaille dieser WM.

Bildquelle: Frau Gießler, privat



Ebenfalls in starker Form zeigte sich Lisa Jahn (Abitur 2013) mit ihrer Zweier Partnerin (Hedi Kliemke KC Potsdam). Sie war in drei Disziplinen am Start, wovon sie zwei mit Medaillen abschließen konnte. Silber im so zum ersten mal für Deutschland startenden C4 der Damen, mit einem fulminanten Endspurt und Bronze im C2 der Damen über die 200m Distanz, ebenfalls mit vollem Einsatz und einer Kenterung, zum Glück aber erst hinter der Ziellinie.
Der wichtige C2 über die olympische 500m Strecke endete mit einem wirklich guten vierten Platz der Damen, der auch gleichzeitig den Quotenplatz für Paris bedeutete.

Damit war es aber noch lange nicht vorbei, was die Medaillenausbeute der Berliner Rennkanuten bei der Weltmeisterschaft angeht.

Im C2 der Herren über die 1000m Distanz kam Moritz Adam (Abitur 2019) mit seinem Partner Nico Pickert (Linden Dalhauser KC) nach einem harten Fight auf den Silberrang.
Ebenfalls Vizeweltmeister darf sich Conrad Scheibner (Abitur 2014) auf der C1 Strecke über die 500m nennen. Er fuhr ein beherztes Rennen und musste sich dann lediglich dem neuen Weltmeister aus Rumänien geschlagen geben.

Von den Emotionen der Zuschauer beeindruckt, aber auch weil es, als jüngste im Team der Berliner, ihre erste WM in der Leistungsklasse war, zeigte sich Pauline Jagsch (Abitur 2022) den Zuschauern. Sie ging über die 500m Distanz im K1 an den Start und fuhr sofort ins A Finale. Das allein war schon ein Achtungszeichen, zumal sie auch in dem Teilnehmerfeld mit Abstand die jüngste Athletin war. Im A Finale reichte es für sie zu einem hervorragendem siebten Platz. Wenn man das Teilnehmerfeld genauer beleuchtet, waren da solche Größen wie Lisa Carringten oder Emma Jörgensen vertreten die zig internationale Medaillen und top Platzierungen auf sich vereinen.

Diese sagenhaften Ergebnisse spiegeln einmal mehr wieder, dass Berlin eine Hochburg des Kanurennsports ist und welche gute Arbeit in der Trainingsgruppe von Lars Kober (Abitur 1996) geleistet wurde und wird.

Raimund Jahn