Das Jahr 2020 war bisher eigentlich echt zum Vergessen. Corona hier, Verbote und Einschränkungen da. Überall Existenz- und Überlebensängste. Nein, die ersten elf Monate waren nicht wirklich berauschend. Wir haben uns deshalb mal ein wenig an unserer Flatow-Oberschule umgeschaut. Nach Geschichten und Sportlern, die trotz der Corona-Pandemie ein gutes Jahr hatten. Unser Fabio Schneider aus dem aktuellen Abi-Jahrgang macht da heute den Anfang. Seine besondere Geschichte in diesem Jahr beginnt an einem Freitag im vergangenen August …

Fabio hat den ganz großen Traum – wie Millionen andere Jungs und Mädels – Profi-Fußballer zu werden. Und wenn man ehrlich ist, ist er seit dem 14. August 2020 jetzt ganz offiziell auch einer. An jenem August-Freitag unterschrieb der 18-Jährige beim 1.FC Union Berlin seinen allerersten Lizenzspieler-Vertrag. Laufzeit drei Jahre. „Für mich war es ein richtig gutes Jahr. Der Profi-Vertrag war und ist ein großes Ding für mich. Der hat mein Jahr gerettet“, verrät der Mittelfeldspieler. „Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Der Vertrag ist eine große Wertschätzung von Union und er ist eine Riesenmotivation für die kommenden Herausforderungen.“ 

Der Profi-Vertrag ist ein erster großer aber eben nur ein Zwischenschritt auf Fabios Weg. Jetzt gilt es, sich weiter zu beweisen, sich zu entwickeln, sich im Erwachsenen-Fußball und im Bundesliga-Team der Eisernen irgendwie durchzusetzen. Keine leichte Aufgabe. Vor allem, weil nun auch in der Schule die Crunchtime beginnt. Das Abitur steht an. Bei Fabio mit den Prüfungsfächern Mathematik LK, Englisch GK, Geographie mündlich und natürlich Sport LK sowie der fünften Prüfungskomponente in Sport und Bio.

Das heißt für den zentralen Mittelfeldspieler, der vor fünf Jahren vom TSV Rudow nach Köpenick wechselte: fleißig lernen und nebenbei im Training bei den Union-Profis ackern. Trotz Corona geht’s ja bei den Lizenzspielern weiter. Fabio weiß, dass die nächsten Monate mit der Doppelbelastung so zwar extrem hart werden aber auch richtig wichtig: „Noch spiele ich in der U19 und die Jungs dort dürfen derzeit nur in kleinen Gruppen hier in der Schule trainieren, haben also kein richtiges Mannschaftstraining. Da ist es für mich und meine Entwicklung gut, dass ich bei den Profis weiter trainieren kann und jetzt keine wochenlange Pause habe.“ 

Denn die würde ihn auf seinem Weg zu seinen Zielen im nächsten Jahr gewaltig zurückwerfen. Aber damit beschäftigt er sich gar nicht. Er gibt jetzt einfach Gas: „Ich konzentriere mich nur auf die Sachen, die ich beeinflussen kann.“ Dass er auch 2021 wieder sagen kann: „Für mich war es ein richtig gutes Jahr.“ Und dafür drücken wir dir fest die Daumen, Fabio.