Flatow-OS: Das interessiert mich!Berührend, überraschend, informativ – mit diesen Worten beschrieben die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Gegen das Vergessen„.
Auf Initiative unseres Fachbereichs Gesellschaftskunde und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft e.V. zeigt die Flatow-Oberschule seit Mitte November eine Ausstellung über Kriegsgräber aus dem Zweiten Weltkrieg und deren Pflege durch Jugendliche aus Polen, Frankreich und Deutschland.

Während der Eröffnungsveranstaltung sprachen Vertreter der Deutschen Gesellschaft e.V. und unsere Schulleiterin; zur Erläuterung des Projekts wurde ein Dokumentarfilm gezeigt.
Ganz außergewöhnlich beeindruckt waren jedoch alle von Herrn Dr. Abshagen: Er berichtete als Zeitzeuge vom Zweiten Weltkrieg und der Ahnungslosigkeit, mit der viele junge Menschen in ihr Verderben rannten.

Wir wollen hier drei Erlebnisberichte über die Ausstellungseröffnung und die Ausstellung selbst wiedergeben.

Ausstellung Gegen das Vergessen Ausstellung Gegen das Vergessen Ausstellung Gegen das Vergessen

Jan Roessel, Bereichsleiter EU & Europa, Deutsche Gesellschaft e.V.
Von der Atmosphäre an der Flatow-Oberschule war ich sehr angetan. Die Schüler machten schon bei der Begrüßung und auf den Gängen einen sehr aufgeschlossenen und lernfreudigen Eindruck. Dieser Eindruck bestätigte sich im Rahmen der Veranstaltung: Die vielen Fragen belegten, dass der Zeitzeuge Herr Dr. Abshagen die Schülerinnen und Schüler mit dem Bericht seiner Erlebnisse zum Nachdenken anregen konnte. Daher kann ich die Schule nur in ihrer Arbeit bestätigen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und auch weiterhin mit externen Referenten ins Gespräch zu kommen, um den Austausch zwischen Schule und außerschulischen Erfahrungswelten zu stärken. Den Schülern selbst möchte ich den Wert der europäischen Idee ans Herz legen – es ist (leider) noch immer nicht selbstverständlich, freizügig leben zu können. Deswegen kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen, zum Studium oder für ein Praktikum ins Ausland zu gehen – man gewinnt sehr viel nicht nur für den Lebenslauf, sondern auch für die eigene Person. Biographien wie sie die Erlebnisgeneration hatte sind im heutigen wie hoffentlich auch im künftigen Europa unvorstellbar.

Ausstellung: Gegen das Vergessen Ausstellung: Gegen das Vergessen Ausstellung: Gegen das Vergessen

Lisa-Marie Kottonau, Schülerin der Oberstufe
Wie ihr vielleicht schon wisst, befindet sich im Nordtrakt im 2. Obergeschoss eine Ausstellung von Plakaten, die an die Kriegsgräber des Ersten und Zweiten Weltkrieges erinnern sollen. Der Volksbund der deutschen Kriegsgräberfürsorge e.V. erfüllte sich damit das Ziel über die Reaktionen von Schülern verschiedener Herkunft (Polen, Frankreich & Deutschland), während mehrerer Ausflügen zu Kriegsgräbern festzuhalten und sie nachempfinden zu lassen. Des Weiteren gab es mehrere Plakate, die über die schon fast vergessenen Kriegsgräber wichtige Informationen gaben. Besonders auffällig, aber auch erschreckend empfand ich dabei eine Deutschlandkarte auf der zahlreiche Gräber gekennzeichnet wurden. Die Anzahl der Toten aus den Weltkriegen war enorm und selbst heute werden jährlich weitere gefunden.
Die Schüler, die an den Ausflügen teilnahmen, reflektierten im Nachhinein über ihre Empfindungen. Einige dieser Passagen berührten Einen, da die Beschreibungen der Orte und Gräber sehr detailliert waren. Außerdem wurde sich intensiv mit dem Tod auseinander gesetzt, der mit Hilfe von Gedichten umschrieben wurde.
Letztlich kann ich sagen, dass mir die Ausstellung sehr gut gefallen hat. Sie bringt die Schüler dazu, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzten und sie zu verstehen, anstatt sie zu vergessen. Des Weiteren waren die Plakate mit faszinierenden Bildmaterial ausgestattet, welches die Zuschauer sichtlich an die jeweiligen Orte versetzte.

Ausstellung: Gegen das Vergessen Ausstellung: Gegen das Vergessen Ausstellung: Gegen das Vergessen

Eric Winkert, Schüler der Oberstufe
„Den Blick gegen das Vergessen gerichtet“ ist eine Ausstellung der Deutschen Gesellschaft e.V. und des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die von einer Gruppe von deutschen, polnischen und französischen Jugendlichen erstellt wurde.
Die Ausstellung, mit ihren gut designten Plakaten, ist interessant und schön gemacht und erzählt viel über die Gefühle der Projektteilnehmer während ihrer Erarbeitung des Themas und den damit verbundenen Besuchen von Kriegsgräberstätten. Mir allerdings fehlten konkrete Informationen über das geschehene, da meiner Meinung nach genau das nicht vergessen werden soll, auch wenn möglicherweise vieles davon schon bekannt sein wird, könnten vielleicht in Vergessenheit geratenes oder auch neues, speziell zu der Thematik der Opfer, gegeben werden.
Der Auftakt der Ausstellung mit der Eröffnung, bei der der komplette 13. Jahrgang beiwohnen durfte, war vor allem durch den Zeitzeugen sehr gelungen.

Wir danken Herrn J. Roessel, Deutsche Gesellschaft e.V., Leiter EU und Europa, für die Ausstellungsmaterialien und die einleitenden Worte. Ebenso herzlichen Dank für den Erlebnisbericht; siehe oben).
Einleitung Bericht: Jahn; (c) Fotos Jahn 2011