Kommen wir nun zum Sport. Endlich mal wieder. In den letzten Monaten konnten wir Corona-bedingt auf unserer Schul-Webseite hier nur über zurückliegende Sportwettkämpfe oder Sporterlebnisse unserer Schüler*innen berichten. So langsam aber sicher geht es jetzt wieder in die andere Richtung. Richtige Sportveranstaltungen stehen bei unseren Flatow-Schülern endlich wieder an. Einige von ihnen sind sogar bereits wieder mittendrin im Sportjahr 2021. Neben den wieder trainierenden Auswahlspielern der Fußball-Jungs vom 1.FC Union Berlin sind mit Tom Gränitz, Florian Wünscher, Linda Hensel und Lena Röhlings auch vier unserer Wassersportler wieder im Einsatz für Deutschland. Wir haben mit unserem Wasser-Quartett gesprochen, schaut mal …


Aller guten Dinge …

Linda Hensel, 17, Segeln, Q1
Für unsere Linda heißt es seit nun schon seit dem 24. Februar Trainingslager des Deutschen Segler Verbandes. Und darüber ist sie ziemlich happy. Denn bevor das Camp in Kiel jetzt stattfinden konnte, war es ein langer Organisationsmarathon. Linda verrät: „Eigentlich sollte unser Trainingslager ja in Portugal in Vilamoura stattfinden. Aufgrund der Corona-Situation ging das allerdings nicht. Dann sollte es als Ersatz in Kiel stattfinden. Beim eigentlichen Termin machte uns aber der extreme Wintereinbruch einen Strich durch die Rechnung.“ Aber jetzt hat es zum Glück geklappt. Im dritten Anlauf. Weil aller guten Dinge drei sind.

Und weil das so ist, kann Linda jetzt endlich auch wieder auf dem Wasser unterwegs sein. „Das letzte Mal war schon eine ganze Weile her“, meint sie und rechnet uns vor: „Ende Oktober war das ungefähr. Also vor rund vier Monaten.“ Auch für Wassersportler ist das eine besonders lange Winterpause. „In der Regel geht die sonst bei uns zwischen sechs und acht Wochen. Und das ist schon lange. Jetzt vier Monate. Ich bin wirklich froh, endlich wieder segeln zu können.“ Besonders, weil auch im vergangenen Jahr – wie überall – nicht wirklich viele Wettkämpfe auf dem Wasser stattfanden. Linda: „Eigentlich gab es in 2020 nur die Kieler Woche als große Regatta für uns. Ansonsten noch ein paar kleinere in Brandenburg. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr aber wieder deutlich mehr große Wettkämpfe sind.“ Wie die Nachwuchs-WM, die Kieler Woche und die Deutschen Meisterschaften am Gardasee. Angesetzt und geplant sind die Events und um für diese topfit und vorbereitet zu sein, trainiert Linda jetzt mit dem Nationalkader 2 (NK2) – also der Jugendnationalmannschaft – bis zum 7. März in Kiel. Auf dem Wasser. Endlich wieder. Nach der viel zu langen XXL-Winterpause.


Von der Gejagten zum Küken

Lena Röhlings, 18, Kanu (Kajak), Q3
Unsere Lena ist seit 3. März in einem zweiwöchigen Trainingslager mit dem Bundeskader in Belek. Denn anders als bei Seglerin Linda und dem NK2 durfte Lena mit dem NK1 in die Türkei ins Trainingscamp reisen. Für Lena, die in diesem Jahr erstmals in der Leistungsklasse startet, ist es das erste Mal bei der U23. Lena lacht: „Das ist auf einmal eine völlig andere Situation. Jetzt bin ich das Küken und die Jüngste. In der Jugend war ich zuletzt immer die Verfolgte.“

Fast in jedem Rennen war sie bis vor kurzem noch eine der Favoritinnen. 2019 wurde sie zum Beispiel Dritte im K1 über 1000 Meter bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft in Rumänien. Bei den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften im vergangenen Jahr in Duisburg holte sie zwei dritte Plätze (200 Meter und 500 Meter) sowie den Vize-Titel über 1000 Meter. Nun also die komplette Umstellung. „Ich freue mich aber auf die neue Situation und jetzt neben Olympia-Athletinnen an den Start zu gehen“, sagt Lena und zeigt sich motiviert: „Ich will zeigen, was ich kann und das Trainingslager gut nutzen. Zwei Wochen nach dem Camp findet die erste von zwei Sichtungen für die Nationalmannschaft statt. Da will ich gut vorbereitet sein.“


„Für mich ist das eine Riesen-Ehre“

Tom Gränitz, 18, Rudern, Q4
Tom ist aktuell seit dem 28. Februar im Trainingslager in Breisach am Rhein. Endlich. Denn vorher musste der 18-Jährige genau wie alle anderen Teilnehmer des Camps erstmal einen Corona-Test machen und in eine dreitägige Isolation bei sich zu Hause in Berlin. Doch die nervigen 72 Stunden sind schon fast wieder vergessen. Jetzt heißt es endlich wieder Sport, endlich wieder auf dem Wasser unterwegs sein. Durch seine starken Leistungen im vergangenen Jahr wurde er von U23-Bundestrainerin Brigitte Bielig für das Trainingscamp direkt an der französischen Grenze nominiert. Für den Abiturienten ein echtes Highlight: „Für mich ist das eine Riesen-Ehre, hier dabei sein zu dürfen. Ich bin der jüngste Sportler, der für das Camp nominiert wurde und ich versuche möglichst viel von hier mitzunehmen und von den Älteren zu lernen. Ich möchte bei der Bundestrainerin einen guten Eindruck hinterlassen.“

Das Trainingslager dient als Vorbereitung für die Europa- und die Weltmeisterschaft. Und dafür wird jetzt richtig intensiv trainiert und getestet. Tom: „Die meiste Zeit fahren wir hier Großboot, um zu schauen, welche Kombinationen am besten harmonieren.“ Ein paar Tage bleiben dafür noch Zeit. Tom ist noch bis zum 13. März am Oberrhein im Trainingslager.


Der Taktgeber

Florian Wünscher, 18, Steuermann beim Rudern, Q4
Auch für Flori ist es aktuell das erste Mal bei der U23. Der Steuermann ist seit dem 26. Februar und noch bis zum 13. März mit dem Bundeskader in Dortmund im Trainingslager. Hier sollen die Trainingsgruppen alle erstmals zusammen trainieren, sich kennenlernen und gucken, welche Zusammenstellungen der Bootsbesetzungen gut zueinanderpassen. Neben Kraft- und Gymnastik-Einheiten sind Flori und Co. jetzt hier hauptsächlich im Großboot unterwegs. Im Vierer und Achter. Täglich zwischen 40 und 44 Kilometer auf dem Dortmund-Ems-Kanal.

Und er gibt dabei den Ton an, obwohl er einer der Jüngsten ist: „Als Steuermann motiviere ich die Jungs, gebe Kommandos und den Rhythmus vor. Ich sorge dafür, dass das Boot gut durchgeht und bin der verlängerte Arm des Trainers. Das Alter ist da eigentlich nebensächlich.“ Denn es geht auch als Steuermann nur darum, seine Sache möglichst gut zu machen und seine Leistung zu bringen. Und weil diese in der Vergangenheit gepasst hat, wurde Flori nicht nur 2019 bei der Junioren-WM in Tokio Weltmeister, sondern er jetzt auch für den Lehrgang der U23-Nationalmannschaft nominiert. Und da soll noch lange nicht das Ende seiner Reise sein.