Corona hat uns und unseren Alltag auch 2021 noch immer fest im Griff. Leider. Doch wir alle halten durch und machen das Beste draus. Wie unsere Neuntklässlerin und Fußballerin von den U17-Bundesliga-Mädels des 1.FC Union Berlin, Lili Ressel. Wir haben mit ihr ein paar Tage während der aktuellen Pandemie im Lockdown mit Home-schooling, -Training und allem drum und dran verbracht. Natürlich nur virtuell. Schaut mal, so sieht’s derzeit bei der 15-Jährigen aus …  

Morgens um 8:30 Uhr geht‘s für Lili täglich los. Der Wecker klingelt, kurz noch dösen, aufstehen, ab ins Bad. Ja, bisher klingt das echt entspannt. Bisher. Ab circa 9:30 Uhr wird’s dann aber jeden Tag ernst im Hause Ressel. Lili verrät: „Eine Stunde nach dem Aufstehen beginne ich mit den Aufgaben, die wir von unseren Lehrern über itslearning regelmäßig bekommen.“ Vier bis sechs Stunden sitzt sie dann in der Küche am Esstisch, lernt und löst Aufgaben. Fast immer für ein paar Stunden dabei: Lilis kleine Schwester Lara (9), die ebenfalls Schulaufgaben macht. „So sieht’s eigentlich fast jeden Vormittag aus“, meint Lili und betont nochmal lachend: „Eigentlich.“

Denn manchmal verschiebt sich das Homeschooling auch um ein paar Stunden nach hinten. An den Ausnahmetagen. Oder wie Lili sagt: „An den Highlight-Tagen. Also immer dann, wenn ein Training ansteht.“ 

Stopp! Training? Da lacht sie: „Ja, Training mit der Mannschaft geht aktuell nicht. Aber Einzeltraining schon.“ Und das macht die Unionerin im Schnitt zwei Mal pro Woche bei unseren Freunden von Zoccer. 90 Minuten ackert die Defensivspielerin dann auf dem Fußballplatz. Besonders in der aktuellen Zeit ist das ein wichtiger Halt für Lili: „So bleibe ich fit, bin bereit, wenn es wieder richtig mit den Spielen losgeht und es tut wirklich gut, trotz der Pandemie auf dem Fußballplatz stehen und richtiges Fußballtraining machen zu können.“

Denn ansonsten ist da derzeit für Lili – genau wie für alle anderen Mannschaftssportler*innen – „improvisieren“ angesagt. Das sieht dann meist so aus: „Zwei Mal in der Woche haben wir mit der Berliner Auswahl und auch mit Union Online-Training zu Hause vor dem Laptop. Da machen wir meistens Stabi-Übungen oder kleine Technik-Geschichten mit dem Ball. Das ist cool, aber eben nicht das Gleiche wie auf dem Platz zu stehen.“ 

Bis zur Rückkehr zum Mannschaftstraining wird leider auch noch eine Menge Wasser die Spree herunterfließen. Gleiches gilt für die Rückkehr in einen normalen Schulalltag. „Wenn ich ehrlich bin, nervt mich die Situation sehr. Ich vermisse es, in die Schule zu gehen. Meine Freunde zu sehen und auch ganz normal Fußballspielen zu können“, sagt Lili ganz ruhig. Doch dann zeigt sie sich wieder wie auf dem Spielfeld gewohnt kämpferisch: „Andererseits lernt man jetzt auch, wie man seinen Tag selbst am besten strukturieren kann. Man kann die, die jetzt faul sind, mit Fleiß überholen und abhängen.“

Klingt super. Und wie löst du Aufgaben oder Situationen, wenn du mal nicht weiter weißt, Lili? „Dann hab ich das Glück, dass meine Eltern Corona-bedingt derzeit auch oft zu Hause sind. Sie unterstützen mich, wann immer ich sie brauche. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.“ Und genau so durchsteht man diese fiese Zeit: Mit Fleiß und Zusammenhalt.