Am 20.04.2012 waren die Klassen 8b und 8c im „Theater an der Parkaue“. Wir sahen uns das Stück „Kleider machen Leute“ in einer modernisierten Version als Musical an. Es wich dadurch jedoch leider oft von der ursprünglichen Geschichte Gottfried Kellers ab.

Es geht darum, dass der Schneider Wenzel in die Limousine des Grafen Strapinski gebeten wird, weil er so einsam und verlassen die Straße entlangläuft. Der Graf hat sich jedoch durch einen Zaubertrank unsichtbar gemacht und verfolgt nun das weitere Geschehen als eine Art Geist und kommentiert es für den Zuschauer.

Als Wenzel und der Chauffeur nun von Seldwyla nach Goldach fahren, halten sie an dem Gasthaus „Zur Waage“. Da Wenzel gut gekleidet ist und der Fahrer eine falsche Aussage über dessen Identität macht, halten ihn die Bewohner Goldachs für den Grafen Strapinski. Sie bitten ihn zu Tische und spielen mit ihm im Kasino, wo er bei einer Quizshow eine Menge Geld gewinnt. Schließlich lässt er sich auch noch von Nettchen (gespielt von Corinna Mühle) verführen. Die beiden heiraten, nachdem Wenzel ihr seine wahre Geschichte erzählt hat, und werden reich, glücklich und stolze Eltern vieler Kinder.

In dem Musical standen lediglich zwei Schauspieler real auf der Bühne, Corinna Mühle und Namosh, der den Wenzel spielte. Die anderen Darsteller wurden auf eine Leinwand projeziert. Das war eine gute Verbindung, da so viele Geschehnisse gleichzeitig ablaufen konnten.

Wenzel live und als Projektion die Seldwyler Wenzel, Nettchen und Graf Strapinski

Die Aufteilung der Bühne fand ich ebenfalls sehr gelungen. Auch ok. war der Gesang der Akteure, der live, aber auch vom Band erfolgte. Dabei gab es viele Rapeinlagen, besonders von Namosh. Ebenso gab es mehrere Tanzeinlagen des Schneiders, welche ich jedoch oft reichlich übertrieben fand, da es oft albern aussah. Auch die Kostüme waren mir zu ausgefallen und verrückt, man erkannte kaum, wer sich hinter der Maske und den Outfits verbarg. Man fragte sich z.B., warum die Köchin mit einem blutverschmierten Gesicht herumlief oder warum Melchior Böhni eher wie eine Frau aussah.

Die Köchin blutverschmiert ??? Wenzel und Nettchen im Liebesduett

Auch die Wahl der Requisiten fiel sehr seltsam aus (siehe Foto).
Leider wich nicht nur die Handlung sehr vom Original ab, auch die Charaktere wurden stark verfremdet, was ich nicht sonderlich gut fand. Manchmal war es auch schwer, den Zusammenhang zwischen den einzelnen Personen zu finden. Doch bei der Länge von ca. 60 Minuten konnte man sich nicht beklagen und es regneten sogar Seifenblasen zwischendurch von der Decke.
Alles in allem fand ich die Vorstellung nicht herausragend, aber doch noch akzeptabel, da mir die Outfits der Schauspieler und der Handlungsverlauf der Geschichte zu viel war.
Als gelungen bewerte ich die Aufteilung der Bühne und es war interessant, die Geschichte in einer anderen, moderneren Zeit zu sehen.

Domenique (Klasse 8b)

Quelle der Fotos: www.parkaue.de / www.zitty.de