Exkursionsberichte der Klasse 8b Stuhl, Schülertisch, Buch, Tafel, OH-Projektor – das sind wohl die Utensilien, die wir mit Lernen verbinden. Die Klasse 8b allerdings verlässt häufig ihren Klassenraum, um auch außerhalb des Schulgebäudes zu lernen.

Auf Exkursionen – die die Lehrer auch ,Lernen am anderen Ort nennen‘ – erfahren die Schülerinnen und Schüler aus erste Hand interessante Dinge aus Geschichte und Gegenwart … und dieser Input wird dann im Klassenraum ,nur‘ noch verarbeitet. So haben die Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht bei Fr. Dr. Hampf z.B. das Genre ‚Bericht‘ geübt.

Schaut euch hier drei Beispiele an:

Beispiel 1:

Zu Besuch im Anne-Frank-Zentrum

Am 8.6.2011 ging die achte Klasse in das Anne-Frank-Zentrum. Im Unterricht nahmen die Schüler das Thema bereits durch und wussten schon viel, jedoch konnten sie noch etwas dazu lernen.

Im ersten Raum betrachteten sie einen großen Zeitstrahl, der auf der einen Seite die Kriegssituation darstellte und auf der anderen Annes Leben schilderte. Es wurde gezeigt wie sich ihr Leben von Jahr zu Jahr änderte. Die Zeit drängte, so konnten nur einige Bilder des Zeitstrahls genauer erläutert werden. Die Bilder berührten die Schüler genau wie ihr Tagebuch zuvor, tief in ihren Herzen. Aufgrund ihres Alters konnten sich die Achtklässler gut in Annes Lage versetzen.

Auf die Pause musste verzichtet werden und es ging direkt weiter mit dem zweiten Teil der Ausstellung. In Gruppen sollten die Schüler Annes, ihre eigenen und die Meinungen von anderen Jugendlichen zu verschiedenen Themen, wie Krieg, in einer Mind-Map festhalten. Zum Schluss wurden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet. Anschließend verließen die Schüler gut informiert das Anne-Frank-Zentrum.

Marie U.

Beispiel 2:

Bericht über den Gerichtsbesuch

  • Was hat der Täter getan?
  • Wie wird die Verhandlung ablaufen?
  • Wie wird der Richter urteilen?

Diese Fragen stellen sich die Kinder der 8b.

Sie werden am 09.06.2011 ein Amtsgericht besuchen und dort eine Verhandlung verfolgen. Da sie keine Informationen über den Ablauf oder die Tat erhalten haben, sind sie gespannt, was sie erwartet.
Was sie wissen ist aber, dass die Handys zu Hause gelassen werden müssen, da sie sonst draußen bleiben müssten.

Man kennt ja die Gerichtsverhandlungen aus dem Fernsehen. In der Realität jedoch läuft das Ganze etwas strenger ab, dachten wir zumindest.
Als wir das Amtsgericht betraten kamen wir als erstes in die Sicherheitskontrollen. Dort wurden unsere Taschen und Kleidung durchsucht.
Danach mussten wir noch kurz warten bis die Verhandlung begann und wir aufgerufen wurden. Mit uns betraten 4 Polizisten und 3 Angeklagte den Saal.
Den Angeklagten wurde gefährlich Körperverletzung sowie Verstoß gegen das BtmG vorgeworfen.
Die 4 Polizisten mussten als erstes aussagen und alle erzählten ungefähr das Gleiche und zwar, dass die Angeklagten einen Mann verprügelt hätten, flüchten wollten als die Polizei kam und sie zu den BANDIDOS (Rockergang) gehören würden.

Im Großen und Ganzen war es anders als wir uns das vorgestellt hatten: Die Richterin las hin und wieder eine SMS unter dem Richtertisch oder die Angeklagten unterhielten sich lautstark mit ihren Anwälten, sodass die Zeugen nicht mehr vernommen werden konnten (im Sinne von „gehört“). Am Ende wurde die Verhandlung vertagt und das nach 3,5 Stunden Zeugenvernahme. So schnell kann es doch gehen.

Beispiel 3:

Besuch von Frau Friedlander

Am 23.5.2011 kam eine ältere Dame an die Flatow-Oberschule, um uns über ihr Leben zu berichten, sie heißt Margot Friedlander.

Sie ist jetzt 91 Jahre alt und sie ist Jüdin, weswegen sie in ihrem Leben viele Probleme in Deutschland bekam, weswegen sie vor 60 Jahren nach Amerika zog. Jetzt kam sie jedoch nach Berlin, um uns, den Schülern, zu erläutern wie es in den Zeiten des Nationalsozialismus war. Sie erzählte, wie grausam man dort Juden behandelte und erklärte uns, wie es war, als sie aus dem Arbeitslager befreit wurde. Sie spricht trotz den 60 Jahren, die sie in Amerika lebte, einwandfrei die deutsche Sprache.

Als sie uns einen Film gezeigt hatte, der um einen Abschnitt ihres Lebens
ging, waren alle begeistert und wir hatten die Gelegenheit ihr Fragen zu stellen.
Sie versuchte uns auf den richtigen Weg zu helfen, dass ist ihr auch gelungen.

Julian K.

Klasse 8b,
Deutschunterricht kombiniert mit anderen Fächern,
Schuljahr 2010-2011