Viele von euch wissen nicht mal, dass so etwas stattgefunden hat. Es ist aber wirklich passiert! Am 15.10.2001 ging es acht Uhr los. Alle acht Berliner waren da, nur Herr Schwandt fehlte . . .
Als dann auch er endlich kam, wurden wir alle inklusive den Polen, die am Tag zuvor nach Köpenick kamen, in den Bus verfrachtet und ab ging es.
Der Tag fing für uns alle viel zu früh an! Deshalb war es anfangs auch noch sehr ruhig im Bus. Einige versuchten zu schlafen, man schloss neue Bekanntschaften oder frischte alte Freundschaften neu auf. Alles in allem war es eine lange, aber nicht langweilige Fahrt.
Wir kamen so gegen 16 Uhr in Leer, einer kleine Stadt mitten im Ostfriesland an der Ems, an. Die Leeraner begrüßten uns und waren alle sehr nett. Nun wurde jeder einer Gastfamilie zugeteilt. Ich bin an eine sehr nette Familie geraten, habe dann aber beschlossen, mit einer Freundin zusammen zuziehen und somit haben wir uns unsere Gastfamilien geteilt. Am Samstag ist dann nichts weiter passiert. Am Sonntag war dann der offizielle Familientag. An diesem Tag hatten wir Zeit, unsere Gastfamilie näher kennen zu lernen.

Am Montag hieß es dann sehr früh aufzustehen, wir mussten zur ersten Stunde in der Schule sein. Dort wurde dann erzählt, was wir so alles machen. Das hörte sich erst mal ganz gut an. Wir hatten sehr viel freie Zeit und die Projekte waren auch nicht so kompliziert, dass wir sie nicht verstanden hätten. Aber erst mal einen Stadtrundgang. Uns wurden alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Leer gezeigt. Leer ist wie gesagt nicht sehr groß und die meisten Dinge, die wichtig sind, waren ungefähr an einer Stelle. Da waren zum einen das Rathaus, der Hafen, ein Teemuseum und alte Türme.
Zuerst hörten wir uns einen Vortrag der Bürgerinitiative gegen das Ems-Sperrwerk an. Dann fuhren wir zur Meyer Werft. Eine der größten Werften Deutschlands. Dort werden Luxusliner hergestellt. Uns wurde dort dann genau beschrieben, wie das so von statten geht. Als man uns dann aber eines dieser Schiffe zeigte staunten wir nicht schlecht. Diese Schiffe sind riesig und rot, das liegt daran das sie noch nicht fertig angestrichen sind. Wir fuhren danach sofort zu unseren Gastfamilien.

Am Dienstag konnten wir kein bisschen länger schlafen. Genauso früh aufstehen und den gleichen Bus nehmen. Anna und ich hatten nun den Dreh raus und haben diesmal nicht verschlafen. Wir schafften alles. Heute stand das Leda-Sperrwerk auf dem Programm. Man muss dazu sagen, dass die Leda ein Nebenfluss der Ems ist. Der Besuch dort dehnte sich aber in die Länge, da alles was der Sperrwerkaufseher sagte noch ins Polnische übersetzt wurde. Von Leda-Sperrwerk zurück hörten wir uns einen Vortrag über das sich im Bau befindende Ems-Sperrwerk an. Das war’s dann auch schon für diesen Tag. Wir verabredeten uns dann noch für den Nachmittag oder Abend.

Am Mittwoch ging es dann endlich ins Ems-Sperrwerk, aber was sahen wir da, als wir oben auf dem kalten Deich standen? Nichts! Es gab fast nichts zu sehen, nur ein, zwei Pfähle in weiter Ferne. Ein Mann erklärte uns dann zwar noch was da alles so passieren wird und was schon alles passiert ist. Als wir auch das hinter uns gebracht hatten, kam der schriftliche Teil. Jeder bekam eine Aufgabe, mit mehreren Unterpunkten und dann ab die Post. Es hieß so viel wie nur möglich zu schreiben. Auch an diesem Abend traf man sich wieder und das Ende einer wunderschönen Woche kam immer näher.

Am Freitag durften wir dann ein Ostfriesenabitur machen. Das ist, wie der Name schon sagt, etwas für ganz Kluge! Aber leider fiel ein Teil des Abiturs sprichwörtlich ins Wasser. Es gab niemanden der noch trocken war. Nun mussten wir nur noch den schriftlichen Teil erledigen. Das war einfach, ich hatte an meinem Tisch zwei echte Ostfriesen und ein bisschen aufgepasst habe ich natürlich auch, so dass ich diesen Teil bestand. Jeder von uns hat sein Ostfriesenabitur bestanden. Und nun kam das, worauf wir uns alle gefreut haben- die Jugendherberge. Alle waren nun einmal versammelt. Aber schon gegen neun gab es den ersten Stress. In einem Jungenzimmer wurde Alkohol entdeckt, dieser war nachher leider nicht mehr auffindbar ;-). Danach gab es Taschenkontrollen, etc. Einziger Nachteil, die Lehrer waren nicht sehr erfreut und ließen uns das dann auch spüren! Die für den nächsten Tag geplante Nordsee oder das Schwimmbad wurden gestrichen.

Also ging es am Samstag ab nach Hause zur Gastfamilie. Am Abend trafen wir uns alle noch mal.

Am Sonntag war es dann soweit, schnief! Wir fuhren wieder nach Hause. Um fünf mussten wir aufstehen, um pünktlich anzukommen. Na dementsprechend sah es dann auch im Bus aus. Alle haben geschlafen.

Diese Woche war sehr schön, wir hatten jede Menge Spaß und bekamen auch etwas Bildung dazu. Kann ja nicht schaden! Wer nun Lust bekommen hat, mehr Details wissen will oder das nächste mal mitfahren möchte, meldet sich einfach mal bei der Internet AG, mir oder Herrn Schwandt.

Franziska, Dezember 2001 | IAG Flatow-OS